Wie man Abwesenheit am Arbeitsplatz reduziert
Inhaltsübersicht
Was versteht man unter Abwesenheit am Arbeitsplatz?
Abwesenheit am Arbeitsplatz umfasst alle Zeiten, in denen Mitarbeitende ihrer Tätigkeit nicht nachgehen können – ob aufgrund physischer oder psychischer Erkrankung, psychosozialer Belastung, organisatorischer Umstände oder mangelnder Motivation. Besonders kritisch sind ungeplante Ausfälle, etwa durch kurzfristige Krankmeldungen, da sie den betrieblichen Ablauf empfindlich stören. In vielen Fällen ist Abwesenheit ein Warnsignal: für schlechte Rahmenbedingungen, unzureichende Gesundheitsvorsorge oder fehlende Wertschätzung.

Arten von Abwesenheit am Arbeitsplatz
Krankheitsbedingte Abwesenheit
Die häufigste Form der Abwesenheit entsteht durch akute oder chronische Erkrankungen. Rückenschmerzen, Verspannungen und psychische Erschöpfung gehören zu den Spitzenreitern. Oft resultieren sie aus suboptimalen Arbeitsbedingungen – hier setzt Prävention an.
Psychosoziale Abwesenheit
Auch wenn Mitarbeitende körperlich anwesend sind, kann eine psychische Abwesenheit vorliegen. Diese zeigt sich durch Demotivation, Rückzug oder Leistungsabfall und ist häufig ein Hinweis auf ein belastendes Arbeitsumfeld, mangelnde Anerkennung oder soziale Isolation.
Situationsbedingte Abwesenheit
Darunter fallen z. B. private Betreuungspflichten, Arbeitswege, die sich mit familiären Verpflichtungen schlecht vereinbaren lassen, oder organisatorische Hindernisse wie starre Arbeitszeitmodelle. Hier können flexible Modelle helfen.
Präsentismus (unproduktive Anwesenheit)
Nicht zu vernachlässigen ist auch die sogenannte „stille Abwesenheit“: Mitarbeitende erscheinen zur Arbeit, sind jedoch krank, erschöpft oder emotional nicht einsatzfähig. Dies führt langfristig zu Leistungseinbußen und erhöhter Fehleranfälligkeit.
Wie kann man Abwesenheit am Arbeitsplatz reduzieren?
In der heutigen Arbeitswelt, in der psychische Belastung und körperliche Beschwerden gleichermaßen zunehmen, wird deutlich, dass ergonomische Arbeitsplätze längst keine Kür mehr sind – sie sind Pflicht. Fehlzeiten und Abwesenheit aufgrund von Rückenschmerzen, Verspannungen oder Stress sind keine Ausnahmeerscheinungen mehr, sondern ein Dauerproblem für Unternehmen. Viele Organisationen unterschätzen, wie sehr die physische Arbeitsumgebung die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden beeinflusst – sowohl kurzfristig als auch langfristig. Dabei wäre der Hebel leicht anzusetzen: Mit ergonomischen Maßnahmen lassen sich krankheitsbedingte Ausfälle signifikant reduzieren.
Ergonomische Arbeitsplätze tragen nicht nur zum physischen Wohlbefinden bei, sondern stärken auch das psychische Gleichgewicht. Wer sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlt, arbeitet konzentrierter, ist belastbarer und seltener krank. Insbesondere in Büros, wo Menschen stundenlang sitzen, ist die Einrichtung ausschlaggebend für die körperliche Gesundheit. Eine ergonomische Gestaltung reduziert das Risiko für Muskel-Skelett-Erkrankungen und verbessert die allgemeine Arbeitszufriedenheit. Dabei könnte zum Beispiel ein Bürostuhl mit Kopfstütze helfen. Dadurch lassen sich konkret messbare Verbesserungen in der Anwesenheitsstatistik erzielen – und genau das sollte das Ziel jedes modernen Unternehmens sein.

„Abwesenheit am Arbeitsplatz ist oft ein stiller Hilfeschrei nach besseren Bedingungen – wer hier investiert, spart langfristig an Ausfällen, Stress und Fluktuation.“
Investition in Gesundheit: Welche Maßnahmen wirklich Wirkung zeigen
Ein häufig unterschätztes, aber hochwirksames Mittel zur Reduktion von Fehlzeiten ist die gezielte Verbesserung der Büroausstattung. Ergonomisch gestaltete Möbel und Arbeitsgeräte bieten nicht nur mehr Komfort, sondern wirken präventiv gegen gesundheitliche Beschwerden, bevor sie überhaupt entstehen. Ein Paradebeispiel dafür ist der Bürostuhl mit Kopfstütze, der nicht nur Nacken und Rücken entlastet, sondern auch die Sitzhaltung dauerhaft optimiert – eine der Hauptursachen für wiederkehrende Abwesenheiten.
Auch der Einfluss von Lichtverhältnissen, Raumklima und Lärmbelastung wird oft unterschätzt. Studien zeigen, dass Mitarbeitende, die in lichtarmen, lauten oder zu heißen Umgebungen arbeiten, signifikant häufiger krankgeschrieben werden. Eine umfassende Optimierung der Umgebung sollte daher folgende Aspekte umfassen:
- Ausreichend natürliches Tageslicht oder blendfreies Kunstlicht
- Temperaturregulierung durch moderne Lüftungs- oder Klimasysteme
- Schallschutzmaßnahmen oder akustisch optimierte Raumgestaltung
- Flexible Möbelanpassung je nach Körpergröße und Tätigkeit
Diese Maßnahmen verursachen zwar Investitionen, zahlen sich jedoch langfristig durch eine geringere Zahl an Krankheitstagen und höhere Produktivität aus. Zudem verbessern sie das Arbeitgeberimage und unterstützen die Mitarbeiterbindung – zwei Faktoren, die indirekt ebenso auf die Reduktion von Fehlzeiten einzahlen.
Arbeitspsychologische Aspekte: Wie Wohlbefinden und Präsenz zusammenhängen
Während ergonomische Maßnahmen die körperliche Gesundheit direkt adressieren, spielt das psychische Wohlbefinden eine ebenso zentrale Rolle für Anwesenheit und Leistungsfähigkeit. Zahlreiche Studien belegen den Zusammenhang zwischen mentaler Gesundheit und Fehlzeiten: Wer sich psychisch überfordert, unterbewertet oder gestresst fühlt, zeigt eine höhere Neigung zu kurzfristigen und wiederholten Krankmeldungen. Das Gefühl der Kontrolle über die eigene Arbeit, Wertschätzung durch Vorgesetzte und soziale Integration im Team sind entscheidende Schutzfaktoren gegen diese Form der „stillen Kündigung“.
Arbeitspsychologie beginnt nicht erst bei Coachings oder Meditationskursen – sie zeigt sich im täglichen Umgang, in der Kommunikationskultur und in der Art, wie Führungskräfte Verantwortung und Vertrauen delegieren. Mitarbeitende, die regelmäßig Rückmeldung erhalten, klar definierte Ziele haben und ihre Arbeit als sinnhaft erleben, sind nachweislich seltener abwesend. In einem gesunden Betriebsklima hat die Präsenzkultur einen natürlichen Ursprung: Menschen kommen gerne zur Arbeit, weil sie sich als Teil eines funktionierenden Systems begreifen.
Psychologische Einflussfaktoren auf die Anwesenheit

Die Kombination aus psychischer Sicherheit und körperlicher Entlastung bildet somit das Fundament für nachhaltige Anwesenheit am Arbeitsplatz. Wer nur auf ergonomische Stühle oder Fitnessangebote setzt, ignoriert einen zentralen Pfeiler gesunder Arbeitsgestaltung: die emotionale Ebene der Mitarbeitenden. Erfolgreiche Unternehmen verbinden daher beide Perspektiven zu einem ganzheitlichen Gesundheitsansatz.

Daten und Fakten: So wirken sich Fehlzeiten auf Unternehmen aus
Die betriebswirtschaftliche Dimension von Fehlzeiten ist enorm – und dennoch häufig unterbeleuchtet. Laut einer Erhebung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) kostete jeder Fehltag eines Angestellten das Unternehmen durchschnittlich 129 Euro. Bei einer durchschnittlichen Fehlzeit von 18 Tagen pro Jahr und Mitarbeitenden summieren sich die Kosten schnell auf mehrere tausend Euro jährlich – pro Person. Hochgerechnet auf mittelständische oder große Unternehmen ergibt sich ein kaum zu ignorierender wirtschaftlicher Schaden.
Neben den direkten Kosten – wie Lohnfortzahlung oder Ausfall von Arbeitsleistung – entstehen auch indirekte Belastungen. Darunter fallen etwa die Überlastung verbleibender Teammitglieder, erhöhte Fehlerquoten, Projektverzögerungen oder sinkende Kundenzufriedenheit. Besonders kritisch wird es in kleinen Teams oder bei spezialisierten Fachkräften: Dort kann schon ein einziger Ausfall erhebliche Lücken reißen.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, setzen immer mehr Unternehmen auf präventive Maßnahmen, die die Fehlzeitenquote senken sollen.
Darunter:
- Gesundheitsfördernde Programme (z. B. ergonomische Arbeitsplatzanalyse, Rückenschule)
- Flexible Arbeitsmodelle (Homeoffice, Gleitzeit)
- Regelmäßige Mitarbeitergespräche zur Früherkennung von Belastungen
- Schulung von Führungskräften im Bereich mentaler Gesundheit
Diese Programme zahlen auf ein gemeinsames Ziel ein: Wie man Abwesenheit am Arbeitsplatz reduziert, ohne Druck aufzubauen, sondern durch Fürsorge, Transparenz und Prävention. Wer Fehlzeiten als Symptom und nicht als Problem behandelt, kann nachhaltige Verbesserungen erzielen.
Die besten Strategien zur langfristigen Senkung der Abwesenheitsquote
Die Reduktion von Fehlzeiten ist kein Projekt mit klar definiertem Start- und Endpunkt – es ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess, der verschiedene Ebenen des Unternehmens einbezieht. Langfristig erfolgreich sind jene Strategien, die individuell auf die Belegschaft zugeschnitten sind, regelmäßig evaluiert und mit authentischer Überzeugung verfolgt werden. Denn Maßnahmen, die nur auf dem Papier existieren, verpuffen in der Realität. Entscheidend ist die konsequente und glaubhafte Umsetzung.
Zunächst muss ein Bewusstsein auf Führungsebene geschaffen werden, dass Mitarbeitergesundheit keine freiwillige Leistung, sondern eine wirtschaftliche Notwendigkeit ist. Gesundheitsmanagement sollte nicht in der HR-Abteilung versanden, sondern zur Chef:innen-Sache erklärt werden. Nur dann fließen entsprechende Budgets, Ressourcen und Entscheidungsfreiräume. Einige der wirksamsten Instrumente in der Praxis sind:
- Analysebasierte Steuerung: Mithilfe von Kennzahlen (z. B. durchschnittliche Fehlzeiten pro Abteilung) lassen sich Hotspots identifizieren.
- Individuelle Wiedereingliederungsprogramme: Rückkehrgespräche und angepasste Arbeitsbelastungen nach längerer Krankheit.
- Ergonomische Sofortmaßnahmen: Austausch alter Arbeitsmittel, Beratung durch Fachkräfte, gezielte Umstrukturierung.
- Partizipative Veränderungskultur: Mitarbeitende aktiv in die Verbesserungsvorschläge einbinden und deren Perspektive ernst nehmen.
Diese Strategien haben eines gemeinsam: Sie schaffen Vertrauen und signalisieren Wertschätzung. Mitarbeitende fühlen sich gesehen und gehört – das allein reduziert schon häufige, kurzfristige Fehlzeiten.
Was Unternehmen jetzt konkret umsetzen sollten
Statt in Maßnahmen zu denken, sollten Unternehmen in Haltung investieren: in die Haltung, dass Anwesenheit kein Zwang ist, sondern eine Folge guter Rahmenbedingungen. Denn die Frage ist nicht, wie man Mitarbeitende zur Arbeit „zwingt“, sondern wie man Abwesenheit am Arbeitsplatz reduziert, indem man Anwesenheit attraktiv und gesund gestaltet.
Tabelle: Handlungsfelder und konkrete Maßnahmen

Die Umsetzung beginnt nicht mit riesigen Budgets, sondern mit einer Bestandsaufnahme: Wo stehen wir? Was brauchen unsere Mitarbeitenden? Welche Maßnahmen lassen sich kurzfristig realisieren? Wer diese Fragen ernsthaft stellt und ehrlich beantwortet, hat bereits den ersten, vielleicht wichtigsten Schritt getan.
Hellas
Hellas
Hellas 08.08.2025, 11:53 #Wenn das jeder Arbeitgeber machen müsste, wären wir nicht so häufig krank.