EU-Kommission: Bald grenzenloses Shopping in der ganzen EU

Die Europäische Kommission hat bekanntgegeben, das bisher stattfindende Geoblocking beim Online-Shopping zu beenden. Somit sind Deals zukünftig theoretisch europaweit gültig. Wie sehen die neuen Regelungen im einzelnen aus und wann treten sie in Kraft?

Was besagt die neue Regelung?

Auch wenn es noch keine offizielle EU-Verordnung gibt, hat die EU Kommission in ihrer Pressemitteilung schon drei konkrete Beispiele gegeben. In diesen Situationen darf keine länderspezifische Unterscheidung mehr stattfinden. Die Beispiele lauten:

  • Verkauf von Produkten: Ein Belgier kann einen Kühlschrank auf einer deutschen Webseite kaufen. Bietet der Händler den Versand nach Belgien nicht selber an, liegt es beim Käufer diesen zu organisieren oder den Kühlschrank beim Händler abzuholen. Der Händler hat keinerlei Pflicht, den Versand nach Belgien anzubieten.
  • Verkauf von übers Internet bereitgestellte Dienstleistungen: Eine bulgarische Konsumentin kann Webhosting in Spanien ohne einen extra Aufschlag kaufen.
  • Verkauf von Dienstleistungen, die an einem spezifischen Ort bereitgestellt werden: Eine italienische Familie kann online Tickets zum Disneyland Paris kaufen, ohne auf die italienische Seite umgeleitet zu werden.

Sinn und Zweck dieser Regelungen sind die Angleichung des Online- an den Offline-Markt. Fährt man beispielsweise nach Spanien in den Urlaub, kann man dort auch einfach in einem Laden einkaufen, ohne einen Aufpreis gegenüber Spaniern zu zahlen oder an einen deutschen Laden verwiesen zu werden. Ebenso soll es für Online-Händler nicht mehr möglich sein, den Kunden zur Nutzung einer im Herkunftsland des Händlers ausgestellten Kredit- oder Debit-Karte zu zwingen.

Ab wann kann ich EU-weit shoppen?

Der für den digitalen Binnenmarkt zuständige Vizekommissionspräsident Andrus Ansip sagte, dass diese Regelungen voraussichtlich bis Weihnachten 2018 umgesetzt sind. Nach der Abschaffung der Roaming-Gebühren vergangenen Sommer ist dies ein weiterer Schritt zum europäischen Online-Binnenmarkt. Des Weiteren wird die grenzübergreifende Paketzustellung in Angriff genommen, welche aktuell immernoch sehr teuer ist.

MonsterDealz meint…

Insgesamt markiert das Regelungspaket einen wichtigen Schritt zum einheitlichen EU-Online-Markt. Nützlich wird es allerdings erstmal bei Tickets, Onlinediensten oder digitalen Medien sein. Bei Produkten wie dem Kühlschrank im ersten Beispiel dürfte es sich aufgrund der hohen Versandkosten kaum lohnen, in einem anderen Land zu bestellen. Sind Produkt und Versand zusammen allerdings günstiger als das hiesige Angebot bieten die neuen Regelungen einen echten Mehrwert für Kunden.

Was sagt ihr zu diesen Änderungen? Werdet ihr nächstes Weihnachten öfters im EU-Ausland bestellen?

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