Hotel Blind Booking – Preis selbst bestimmen: Priceline Tipps & Tricks

Wie genial wäre es eigentlich, im Urlaub den Preis für eure Hotel-Übernachtungen selbst bestimmen zu können? Mit Priceline, einem Blindbooking Portal für Hotels, ist das möglich. Das Portal wirbt damit, dass seine User durch die “Name Your Own Price”-Methode (NYOP) bis zu 60% bei Hotelbuchungen sparen können. Wie das NYOP-Prinzip funktioniert und auf was ihr achten solltet, erläutern wir in diesem Ratgeber.

Der spezielle Buchungsvorgang

Im Gegensatz zur klassischen Hotelbuchung sieht der Nutzer beim Blindbooking nicht, um welches Hotel es sich handelt, bis der Kauf final ist. Meistens erfährt man lediglich den Preis, einen ungefähren geografischen Bereich (z.B. ein Stadtviertel) sowie die Anzahl der Sterne, die das Hotel besitzt. Bilder oder Infos zum Zimmer sind meist keine oder sehr wenige vorhanden.
Beim „Name Your Own Price Prinzip“ gibt es dann noch die kleine aber wichtige Änderung, dass ihr den Preis vorgebt und das Hotel quasi euch aussucht statt andersherum.

Name-your-own-Price (NYOP)

Um den Prozess zu starten, müsst ihr zunächst auf den Button klicken und dann auf der Zielseite etwas weiter unten unter der Suchmaske bei „Name Your Own Price®“ den blauen Button anklicken.

Die 3-Schritte Vorauswahl

  1. Nachdem ihr euer Reiseziel (Stadt oder Flughafen), den Zeitraum sowie die Anzahl der Zimmer (2 Personen pro Zimmer) angegeben habt, werdet ihr auf die Vorauswahl-Seite geleitet. Hier könnt ihr nun noch spezifischer ein oder mehrere Stadtviertel bzw. Bereiche auswählen, indem euer Hotel liegen soll.
  2. Basierend auf den in den Bereichen verfügbaren Unterkünften werden nun verschiedene Hotelklassen von 1 bis 5 Sternen angeboten. Zudem zeigt Priceline an, wenn die bisherigen Bewertungen über 7/10 Punkten liegen oder ein Schwimmbad/Restaurant/Business Center etc. garantiert wird.
  3. Im letzten Schritt wählt ihr nun euren Preis, den ihr bereit seid pro Nacht zu zahlen. Zur Unterstützung wird euch der Preis-Median für die Hotelklasse in eurem Gebiet genannt. Tragt einen beliebigen Preis unter diesem Betrag ein und zusätzlich den Namen der buchenden Person (muss über 21 sein).

Zahlungsmethoden

Auf der nächsten Seite erhaltet ihr eine Übersicht. Zudem werden Steuern und Servicekosten berechnet und zu eurem Angebotspreis addiert. Nun müsst ihr eure persönlichen Informationen angeben und auch direkt die Zahlungsdaten eurer Visa oder MasterCard. Andere Zahlungsmethoden werden leider nicht unterstützt.

In diesem Schritt kann auch ein Priceline Konto erstellt werden, welches eure Informationen für die nächste Buchung speichert und euch Zugang zum Newsletter verschafft.

Was passiert nach der Buchung?

Nachdem ihr auf den großen “Buy My Hotel Now” Button geklickt habt, müsst ihr ein paar Minuten warten (manchmal auch etwas länger) und nun gibt es zwei Ausgangsmöglichkeiten:

  • Der von euch angebotene Preis wird von einem Hotel angenommen: Die Buchung ist final, die Kreditkarte wird direkt belastet und ihr erhaltet die genauen Hotelinformationen. Ihr erhaltet eine Bestätigung per Mail und im Priceline Profil (falls erstellt).
  • Der von euch angebotene Preis wird in der/dem gewählten Gebiet/en nicht angenommen: Die Kreditkarte wird nicht belastet und ihr könnt erneut eine Anfrage senden. Falls möglich sollte bei der erneuten Anfrage Hotelgegend, Sterne Wertung und/oder Zeitraum geändert werden, um die Annahmewahrscheinlichkeit zu erhöhen. Natürlich kann auch der Preis erhöht werden.

Wollt ihr das genau gleiche Angebot nochmals stellen, könnt ihr das normalerweise erst nach 24 Stunden. Im übernächsten Absatz erkläre ich aber einen simplen Trick, um dies zu umgehen 😉

BetterBidding.com als nützlicher Helfer

BetterBidding ist eine Webseite, die sich darauf spezialisiert hat, die bei Pricline gelisteten Hotels aufzuzeichnen und zeigt euch so, welche Hotels in eurem ausgewählten Bereich verfügbar sind. Die Liste ist jedoch nie ganz komplett oder aktuell, da sich Sterne Wertungen und Hotels jederzeit ändern können. Trotzdem kann man durch die Datenbank die möglichen Hotels eingrenzen. Gerade wenn der Urlaub nach Nordamerika geht, ist die Datenbank sehr umfangreich und nützlich.

Es wird neben der Hotel-Liste (deutsche Städte findet man unter „Other Countries„) auch eine Karte angeboten, die direkt die Adresse der Hotels im ausgewählten Bereich auf Google Maps anzeigt und gleichzeitig noch eine Preisspanne angibt.
Im zur Seite gehörenden Forum kann man sich außerdem noch weitere “Bidding”-Tipps holen oder das nächste Angebot vorher durchplanen.

Fiesta hat in den Kommentaren noch auf die Seite BiddingTraveller aufmerksam gemacht. Dort könnt ihr, wie auf der Priceline-Seite, eure Daten eingeben und Stadtbereiche auswählen. Der Mehrwert hier ist, dass euch direkt angezeigt wird, wie tief euer niedrigster und höchster Preis sein sollte. Diese Angaben basieren auf früheren abgeschlossenen Buchungen über BiddingTraveller. Außerdem kann man auch den Bot der Seite automatisch für einen bieten lassen (Achtung: auch hier ist der Kauf verbindlich wenn ein Angebot angenommen wird).

Die Webseite BiddingHelper kann zudem helfen, die Preise von Priceline und Hotwire einfach zu vergleichen. Sie zeigt gebündelt auf einer Seite die Angebote beider Seiten für euer Reiseziel. Dadurch bekommt ihr ein besseres Gefühl dafür, welche Preisspanne angemessen ist.

Das deutsche Forum NYC-Guide.de sei in diesem Zusammenhang auch noch erwähnt, wenn die nächste Reise in den Big Apple gehen soll. Wie schon im BetterBidding Forum bekommt man auch hier gute Beratung und Hilfe beim identifizieren mancher Hotels.

Trotz 24-Stunden-Sperre: Nochmal für gleiche Zone bieten

Nehmen wir mal an, euer erstes Angebot für ein 4-Sterne-Hotel im Bereich A (der im Schritt 1 angegebene Wunschbereich eures Hotels) in eurem Urlaubsort wird abgelehnt. Nun könntet ihr natürlich den Zeitraum, den Bereich, das Sterne-Level oder sogar euren Preis ändern und direkt erneut eine Anfrage schicken. Oftmals möchte oder kann man diese Daten aber nicht ändern, weil Urlaubszeiten festgelegt sind und man natürlich sparen möchte. Was also tun? Priceline austricksen natürlich 😉

Da keins der 4-Sterne-Hotels in Bereich A euer erstes Angebot angenommen hat, müsst ihr nun einen Bereich B im gleichen Ort finden, der maximal 3-Sterne-Hotels hat. Diesen Bereich B findet ihr über die Liste in Schritt 1 der Vorauswahl. Wählt einfach nacheinander einzeln die verschiedenen Stadtviertel/Bereiche aus und guckt welche Hotelklasse jeweils zur Verfügung steht. Habt ihr also einen Bereich gefunden, der nur Hotels mit 3 Sternen oder weniger anbietet, wählt ihr diesen zusätzlich zu Bereich A an. Nun markiert ihr natürlich wieder, dass ihr gerne ein 4-Sterne-Hotel hättet und schon sucht ihr effektiv nur in Bereich A, da Bereich B kein 4-Sterne-Hotel besitzt.

So könnt ihr dasselbe Angebot so oft mit dem gleichen Account wiederholen, wie ihr passende „Bereich Bs“ findet. Natürlich kann auch die/der Mitreisende das exakt gleiche Angebot einmal stellen, bevor auch sie/er diesen Trick anwenden muss.

Warum nutzen Hotels das „Name Your Own Price“-System?

Im Prinzip kann man sich NYOP wie eine “falsch herum” ablaufende Auktion vorstellen. Als Nutzer gibt man einen Preis an, den man bereit ist pro Nacht zu zahlen. Mit diesem Preis macht sich Priceline dann auf die Suche nach einem Hotel, welches bereit ist, euch zu dem genannten Betrag Zimmer zu stellen.
Dadurch, dass die Preise & Hotels nicht vorher einsehbar sind, müssen die besagten Hotels diese sehr niedrigen Preise nicht öffentlich auf den „normalen“ Hotel-Buchungsseiten anbieten. So bekommen nur die sehr preisbewussten Shopper diese Angebote und das Hotel kann auch diese als Kunde gewinnen. Zusätzlich kann ein Luxushotel so seinen Ruf als solches bewahren, den Schein teurer Zimmer hochhalten und trotzdem die Leerebestände an Zimmern unter die Leute bringen.

Die Einschränkungen

Durch die besondere Art der Hotelbuchung gibt es einige Einschränkungen zu beachten:

  • Das gebuchte Hotel erfahrt ihr erst nachdem ihr schon bezahlt habt
  • Buchungen sind final und können nicht storniert, geändert oder transferiert werden
  • Gutscheine (ausgenommen Priceline Gutscheine) und/oder Vorteile durch Kundenkarten können nicht genutzt werden
  • Ein Nichtraucherzimmer ist nicht garantiert, wird von Priceline jedoch angestrebt. Spezielle Wünsche wie z.B. ein Raucherzimmer oder Ausblick müssen nach der Buchung direkt mit dem Hotel besprochen werden.
  • Mögliche Extra-Kosten wie Kurtaxen oder Parkgebühren sind nicht im Preis enthalten
  • Alle Zimmer sind für 2 Personen ausgelegt. Welche Art von Bett im Zimmer verfügbar ist, erfahrt ihr nach der Buchung. Änderungswünsche werden dann auch direkt mit dem Hotel besprochen. Die möglichen Bettarten sind: Doppelbett, King Bett, Queen Bett, 2 Doppelbetten, 2 Twin Betten.

Wer steckt hinter Priceline? Ist die Seite vertrauenswürdig?

Priceline ist Teil der “The Priceline Group” zu der u.a. auch die Seiten Booking.com, Kayak.de, Momondo.de, OpenTable.de und Swoodoo.de – alles absolute Hochkaräter – gehören. All diese Seiten wurden nach und nach von Priceline übernommen, was den enormen Erfolg der Seite zeigt. Die Firma besteht seit 1997 und wurde durch das hier besprochene „Name Your Own Price“-System berühmt – zumindest in den USA. Insgesamt ist die Seite durchaus vertrauenswürdig, was auch bei Trustpilot mit einem TrustScore von 8,9 von 10 (~ 43.000 Bewertungen) bestätigt wird. Auch die Apps haben gute 4,3 bzw. 4,7 Sterne von 5 in Googles Play bzw. Apples App Store.

Einzig die nicht genannten möglichen Kurtaxen oder Parkgebühren (gerade in Großstädten sind Hotelparkplätze nicht günstig) trüben den guten Gesamteindruck.

Fazit: MonsterDealz meint…

Priceline ist Blindbooking mit NYOP-System und Blindbooking hat immer zwei Seiten. Einerseits sind da die enormen Sparmöglichkeiten und das Erfolgsgefühl, wenn der eigene Preis angenommen wird, andererseits kann man auch mal daneben greifen und das Fehlen einer Stornierungsmöglichkeit ist nicht für jeden hinnehmbar. Zumindest die Unsicherheit, welches Hotel es denn werden wird, kann durch die genannten Webseiten minimiert werden, aber vielleicht ist gerade das für manche etwas Schönes und Aufregendes am Blindbooking. Man weiß nie ganz wo man landet 😉

Am meisten lohnt sich Priceline für Paare oder Freunde die zu zweit verreisen, da die Zimmer immer auf zwei Personen ausgelegt sind und das Risiko kleiner ist, dass jemand doch nicht kann, je weniger Reisende es gibt. Außerdem ist es ratsam eher kurzfristig zu buchen, da dann nicht mehr so viel zwischen euch und euren günstigen Hotelaufenthalt kommen kann.

Eure Priceline Erfahrungen

Kennt ihr Priceline oder das NYOP Konzept und habt ihr es schonmal genutzt? Falls ja: Teilt gerne eure Erfahrungen in den Kommentaren. Falls nein: Würdet ihr es für den nächsten Urlaub in Betracht ziehen? Zu unsicher oder doch abenteuerlich aufregend? Ich freue mich auf eure Kommentare und Meinungen.

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