CASHBOARD ist insolvent – was passiert mit meinem Geld?

Update 13.06.2017: Wenn euer Geld auch in Immobilien wie Bergfürst, Exporo oder Zinsland investiert wurde, solltet ihr heute Mail bekommen haben. Euer Guthaben ist natürlich von der Geschäftsaufgabe nicht betroffen und über die Accounts der jeweiligen Anbieter verfügbar. So geht ihr vor:

  • Exporo: Hier klicken und rechts mit aktueller Mailadresse eintragen/registrieren, dann die weiteren Schritte befolgen (insb. Secupay Formular ausfüllen und an [email protected] schicken. Euer Investment wird dann übertragen
  • Bergfürst: Die Mail, die ihr bekommen habt, an an [email protected] weiterleiten und Übernahme des BERGFÜRST-Accounts beantragten. Gebt dabei folgende Daten an
    • Neue E-Mail-Adresse, die zukünftig für den BERGFÜRST-Account verwendet werden soll
    • Vorname, Nachname, Adresse, Geburtsdatum und Geburtsort
  • Zinsland: Hier gab es zwar noch keine offizielle Kommunikation, aber ich habe einfach beim Anbieter die Passwort vergessen Funktion unter meiner Mailadresse benutzt und siehe da: Mein Login und meine Investments waren direkt einsehbar 🙂

Update 31.05.2017: Eben kam von CASHBOARD die E-Mail, dass die Finanzierungsrunde geplatzt ist – der Geschäftsbetrieb wird also endgültig eingestellt. Als Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Prof. Dr. Martini von der Kanzlei Leonhard Rattunde Berlin bestellt. Fragen und Anliegen könnt ihr an [email protected] richten. Anbei nochmal die komplette Mail:

CASHBOARD verabschiedet sich
Herzlichen Dank für Ihr Vertrauen in CASHBOARD, die vielen angenehmen Gespräche, Ihre Zeit und zu Teilen auch Geduld. In den zurückliegenden sieben Jahren haben wir viel erreicht und konnten CASHBOARD zu der nach Kundenzahl größten anbieterunabhängigen und produktübergreifenden Geldanlageplattform Deutschlands aufbauen. Sie haben dies möglich gemacht und dafür gilt Ihnen unser herzlicher Dank.

Ein Anspruch von uns war es, neben der Unabhängigkeit auch bei den Kosten neue Wege zu gehen und auf feste Kosten für Kontoführung oder Verwaltung vollständig zu verzichten und ausschließlich eine erfolgsabhängige Gewinnbeteiligung zu berechnen. Das Modell einer unabhängigen Plattform für die private Geldanlage konnten wir leider nicht gewinnbringend umsetzen. Daher haben wir in den vergangenen Wochen Gespräche über eine erneute Finanzierung für CASHBOARD geführt, jedoch war das erzielte Ergebnis nicht ausreichend, um die Plattform in der vorhandenen Größenordnung im gewohnten Service fortzuführen. Daher müssen wir hiermit leider bekanntgeben, dass CASHBOARD den Geschäftsbetrieb einstellen wird.

Das Wichtigste für Sie, Ihre Kontoguthaben und Anlagen sind von der Geschäftsaufgabe nicht betroffen. Jeder Kunde von CASHBOARD verfügt über ein persönliches Bankkonto und Depot bei einer unserer deutschen Partnerbanken, insbesondere der ebase. Diese werden getrennt vom Vermögen des Unternehmens CASHBOARD geführt und unterliegen Sichteinlagen der gesetzlichen Einlagensicherung bzw. sind Anlagen wie Fonds und ETFs auf dem Depot geschützt. Sofern Anlagen bei externen Anlagepartnern über CASHBOARD abgeschlossen wurden, liegen diese bei dem jeweiligen Partner und sind gemäß den Sicherungsmaßnahmen der Partner geschützt.

Die von CASHBOARD zusätzlich erbrachten Leistungen des Kapitalschutzes und der Mindestrendite laufen mit der Geschäftsaufgabe aus. Bis dato erhaltene Zahlungen und Renditen werden jedoch nicht zurückgefordert und verbleiben auf den Kundenkonten. Auf Grund der langfristig, aber auch jüngsten ausgesprochen positiven Renditeentwicklung der Portfolios steht der Großteil der Kunden zum Teil deutlich im Plus bzw. über der Mindestrendite. Für weitere Informationen beachten Sie bitte die Hinweise zur Mindestrendite, Kapitalschutz sowie andere Leistungen von CASHBOARD im Abschnitt „Hinweise zu Mindestrendite und Kapitalschutz„.

Das Team von CASHBOARD bedankt sich nochmals für Ihre Unterstützung und Treue sowie den gemeinsamen Weg, den wir gegangen sind.

CASHBOARD, eines der Vorzeige-Startups aus der deutschen FinTech Branche, hat vorgestern überraschend Insolvenz angemeldet. Auch wir hatten hier mehrfach über das Startup berichtet und sogar einige Bonus Deals am Laufen, daher fällt es mir besonders schwer, diese Zeilen zu schreiben – denn der letzte Bonus Deal ist noch nicht abgewickelt. Das Startup wurde 2010 gegründet und positionierte sich als sogenannter Robo-Advisor mit einfachem Zugang zu verschiedenen Finanzprodukten und automatisierte Vermögensverwaltung. Was CASHBOARD so besonders macht(e) war der Kapitalschutz und 2% Zinsgarantie trotz der Geldanlagen am volatilen Kapitalmarkt.

Die Insolvenzbekanntmachung

In der öffentlichen Bekanntmachung der Insolvenzeröffnung des Amtsgerichts Berlin Charlottenburg heißt es: „Zur Verhinderung nachteiliger Veränderungen in der Vermögenslage der Schuldnerin bis zur Entscheidung über den Antrag wird am 10.5.2017 um 10:20 Uhr angeordnet (§§21, 22, InsO); Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird Herr Rechtsanwalt Prof. Dr. Torsten Martini (…) bestellt“. Das bedeutet, dass nur noch der Insolvenzverwalter über die Verfügung der Bankkonten oder Außenstände des Unternehmens entscheiden darf.

CASHBOARD wurde die letzten Jahre von diversen international namhaften Investoren finanziert und hat sich erst 2016 nochmals 3 Mio. Euro durch einen britischen Venture-Kapitalgeber sichern können. Nach eigenen Angaben hatte man über 10.000 Kunden bei einem Wachstum von 10-20% pro Monat. Gerade vor dem Hintergrund der Finanzierungsrunden über insgesamt mehr als 5 Mio. Euro sowie dem ersten Preis beim Wettbewerb im Rahmen der Londoner Noah-Conference und damit verbundenem 4 Mio Euro Mediabudget kam die Nachricht, dass CASHBOARD insolvent sei, auch für uns sehr überraschend.

Was passiert mit meinem Geld?

Die gute Nachricht: Euer Geld ist sicher!

Hier kann ich euch zunächst beruhigen! Zum Thema Sicherheit eures Geldes hatte ich ja auch in meinen Artikeln immer wieder darauf verwiesen, dass euer angelegtes Geld (Investment) auch bei einer Insolvenz von CASHBOARD sicher ist.

Ihr Geld liegt bei einer lizenzierten, deutschen Bank, daher hätte eine Insolvenz von CASHBOARD keine Auswirkung auf Sie. Unsere Partnerbank ist die ebase®, die zur comdirect-Gruppe gehört mit Sitz in Aschheim, Bayern.

Nachzulesen unter Sicherheit bei CASHBOARD. Dort heißt es weiterhin, dass euer Geld durch die Bank bis zu 100.000€ in Form von Sicht- und Sparguthaben durch die gesetzliche deutsche Einlagensicherung zu 100% abgesichert ist – und auch eure Fonds sind als Sondervermögen abgesichert. Auch bei Insolvenz von CASHBOARD, der Bank oder der Fondsgesellschaft seid ihr zu 100% abgesichert.

Die schlechte Nachricht: Kapitalschutz und Zinsen greifen nicht mehr!

Bereits eingangs hatte ich erwähnt, dass CASHBOARD als Alleinstellungsmerkmal die 2% Zinsgarantie und das Kapitalschutz-Portfolio hatte – und genau hier setzt die schlechte Nachricht an, denn durch die Insolvenz kann das Startup seinem Anspruch hier vermutlich nicht mehr nachkommen und euch wahrscheinlich weder die versprochenen 2% Zinsen auszahlen, noch euren Kapitalschutz garantieren (was ohnehin erst ab einem 12-monatigen Investment gegriffen hätte).

Was heißt das nun konkret für euch?

Wenn ihr mit eurem Portfolio aktuell in den roten Zahlen seit, euer Investment bisher also keine positive Rendite hatte, dann wird dies nun nicht mehr von CASHBOARD ausgeglichen. Bei der aktuellen Stimmung an den Börsenmärkten würde ich aber vermuten, dass fast alle von euch eigentlich eine kleine Rendite erwirtschaftet haben müssten, denn die von CASHBOARD ausgewählten Geldanlagen waren durchaus keine schlechten und haben sich zumindest bei mir alle positiv entwickelt. Solltet ihr aber keine Mindestrendite von 2% erwirtschaftet haben, wird auch diese Garantie von CASHBOARD nun nicht mehr eingehalten werden können.

 

Wie geht es mit CASHBOARD nun weiter?

Das muss nun noch nicht das Ende für CASHBOARD sein! Aktuell ist der Anbieter in konkreten Verhandlungen mit den Investoren, einige wollten das Startup weiter unterstützen. Mit dem Insolvenzantrag wird lediglich das vorläufige Insolvenzverfahren eingeläutet, der Betrieb kann aber, solange es wirtschaftlich möglich ist und den Gläubigerinteressen entspricht, weiterlaufen. Im Abschlussgutachten wird dann die Frage einer Betriebsfortführung und Sanierung geklärt.

Ich werde euch hier auf dem Laufenden halten und Updates geben, sobald ich mehr weiß. Stay tuned… Ich hoffe euch hiermit ein wenig eure Angst vor einem finanziellen Verlust genommen zu haben.

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